Für
kontextorientierte Unterrichtseinheiten schlägt
Muckenfuß einen anderen Aufbau [17] vor. Er
unterteilt eine Unterrichtseinheit, die sich in der Regel
über zwei bis fünf Unterrichtsstunden erstreckt, in
drei Phasen auf.
1. Generative Unterrichtsphase
Diese Phase dient der Aufbereitung des
Erfahrungshintergrundes, sie ist im Rahmen einer
kontextorientierten Unterrichtseinheit besonders
wichtig. Hier sollen Sinnorientierung,
Grundfähigkeiten und Bereitschaft für den weiteren
Unterricht entwickelt werden. In den meisten Fällen
sind in dieser Phase Freihandversuche,
Realbeobachtungen und vorhandene Alltagsvorstellungen
die wichtigsten Mittel. Dabei werden jene Aspekte der
Phänomene und Erfahrungen abgegrenzt, die einer
physikalischen Erklärung zugänglich sind. Gegen
Ende dieses Unterrichtsabschnitts geht es dann darum,
physikalische Deutungsversuche anzubahnen, z.B. durch
Hypothesen.
2. Affirmative Unterrichtsphase
Diese Phase umfaßt den Modus des Physiktreibens [18], also den
fachsystematischen Teil der Unterrichtseinheit, der
aber in den Gesamtaufbau des Unterrichts eingebunden
ist. Den Schülern ist hier der Abstraktionsvorgang
bewußt zu machen, der für die Erzeugung
physikalischer Erkenntnisse notwendig ist,
insbesondere darf die Idealgestalt von Experimenten
nicht verborgen bleiben.
3. Vernetzung
In dieser Phase kommt es darauf an, die Wirkung
der erarbeiteten Erkenntnisse in der Lebenspraxis zu
verdeutlichen und sie so in ihr einzuordnen. Hierfür
können auch fächerübergeifender Unterricht oder
fachunabhängige Projekte dienen.